Informationen aus der Gastroenterologie
Speiseröhrenkrebs
Barrett-Syndrom: Selten aber tödlich
Mehr als 6000 Deutsche erkranken jedes Jahr an Speiseröhrenkrebs. Nur 17 Prozent leben noch fünf Jahre nach der Diagnose. Natürlich ist diese Zahl erschreckend, erklärt Dr. Dagmar Mainz vom
Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen, doch wenndie Vorstufen früh erkannt werden, muss es gar nicht erst zurKrebserkrankung kommen.
Vorstufe ist die sogenannte Barrett-Schleimhaut, eine krankhafte Veränderung im unteren Abschnitt der Speiseröhre, die durch einen chronischen Rückfluss von Magensäure, Gallensäure und
Verdauungsenzymen entsteht. Typische Beschwerden eines solchen Refluxes sind Sodbrennen, saures Aufstossen und Schluckbeschwerden sowie ein Druckgefühl hinter dem Brustbein. Viele Menschen leiden hin
und wieder darunter. In den meisten Fällen sind die Beschwerden harmlos, aber die Beeinträchtigung kann von regelmäßigen Störungen des gesundheitlichen Wohlbefindens bis hin zu schwerwiegenden
Einschränkungen der Lebensqualität und der Arbeitsfähigkeit reichen. Der Gastroenterologe spricht dann von einer Refluxkrankheit. Er kann die Beschwerden lindern und den Verlauf stabilisieren.
Die krankhafte Veränderung zur Barrett-Schleimhaut wird häufig im Rahmen einer Magenspiegelung erkannt. In den letzten zehn Jahren haben sich die Möglichkeiten zur frühzeitigen endoskopischen
Erkennung und Behandlung von Krebsvorstufen erheblich verbessert, erklärt Dr. Mainz. Es gibt verschiedene Verfahren zur Abtragung des erkrankten Gewebes, die in sehr vielen Fällen zur Ausheilung
führen. Die größte Risikogruppe für Speiseröhrenkrebs sind Männer über 50 Jahren mit chronischem Reflux und Übergewicht. Sie können sich durch eine endoskopische Untersuchung effektiv schützen.
Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen setzt sich seit langem für eine Aufwertung der Magenspiegelung ein. Bedauerlicherweise ist Deutschland im europaweiten Vergleich Schlusslicht
bei der Honorierung dieser wichtigen und unverzichtbaren Untersuchungsmethode.
Quelle: www.bng-gastro.de
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